Handschlag zwischen zwei Männern im Anzug die einander vertrauen.

Unsere Wette auf Vertrauen

Das Geschäftsmodell von EIP lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es basiert auf Menschen. Natürlich sind wirtschaftliche Faktoren – Zahlen, Wettbewerbsumfeld und viele andere Aspekte – von großer Bedeutung. Doch diese Analysen nehmen nur einen kleinen Teil der Arbeit in Anspruch. Der Großteil fließt in die Beurteilung von Integrität, Ehrlichkeit, Ego und Handschlagqualität von Unternehmen.

Warum unehrliche Menschen bei EIP keine Chance haben

Das Vertrauen in ehrliche und fähige Menschen bildet das Fundament unseres gesamten Geschäftsmodells. Als Unternehmer begeistert mich die Analyse von exzellent funktionierenden wirtschaftlichen Organismen. Es bereitet mir große Freude, den besten 10% der Unternehmen zuzusehen – jenen, die es schaffen, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Eigentümer gleichermaßen glücklich zu machen. Solche Unternehmen mögen selten sein, aber es gibt sie. Und sie existieren in allen Größen und Branchen.

Ein alternatives Geschäftsmodell wäre, Unternehmen aus den unteren 10% – insolvente oder in Schwierigkeiten geratene Betriebe – zu günstigen Preisen zu übernehmen und sie umzustrukturieren. Umstrukturierung – ein eleganter Begriff für „zahlreiche wirtschaftliche und menschliche Probleme lösen“. Ich zweifle nicht daran, dass dieses Modell funktioniert – es gibt viele Beweise dafür. Doch es entspricht nicht meiner Persönlichkeit und auch nicht meiner Wertevorstellung. Und vor allem: Es würde mir keinen Spaß machen und meinem Leben keinen Wert stiften.

Unser Fokus liegt auf den Menschen, die Werte schaffen

EIP setzt auf Vertrauen und die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die mit Ehrlichkeit, Handschlagqualität und Integrität glänzen. Denn nur so entsteht ein Geschäftsmodell, das nicht nur Erfolg bringt, sondern auch Erfüllung.

Die Kehrseiten der vertrauensbasierten Strategie

Es gehört wohl zum Leben, dass es immer wieder Menschen gibt, die Vertrauen ausnutzen. Und ja, das tut weh – oft mehr, als man zunächst vermutet. Die scheinbar logische Konsequenz wäre, Misstrauen zur neuen Regel zu machen, um sich besser zu schützen. Doch ich glaube, hier zeigt sich eine grundlegende Weggabelung im Leben:

Man kann entweder davon ausgehen, dass Menschen vertrauenswürdig sind, bis das Gegenteil bewiesen wird, oder man glaubt, dass niemand vertrauenswürdig ist, bis er oder sie das Gegenteil beweist. Ich habe mich bewusst für den ersten Weg entschieden – und halte an dieser Überzeugung fest, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Vertrauen als Grundsatz

Ich versuche, das Beste im Menschen zu sehen und nehme gelegentliche Enttäuschungen in Kauf. Habe ich mich in den vergangenen Jahren jemals damit verbrannt? Ja, durchaus. Doch unterm Strich zeigt die Erfahrung: Menschen können Großes leisten, wenn man ihnen Vertrauen schenkt. Vertrauenswürdige Menschen wissen, welche Verantwortung mit Vertrauen einhergeht, und nehmen diese ernst.

Gleichzeitig glaube ich, dass Vertrauen wie ein Katalysator wirkt: Wenn man jemandem vertraut, wird diese Person oft vertrauenswürdiger. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es immer Menschen geben wird, die diese Einstellung ausnutzen. Doch als Unternehmer wägt man Chancen und Risiken ab – und Vertrauen birgt ein enormes Potenzial nach oben.

Das Risiko und die Belohnung des Vertrauens

Stellen wir uns zwei Szenarien vor: Man vertraut jemandem, und diese Person zahlt dieses Vertrauen zurück – das ist eine unglaubliche Quelle der Motivation und des Erfolgs. Doch was passiert, wenn dieses Vertrauen missbraucht wird? Ja, es tut weh, und man erlebt Enttäuschung. Aber der Schaden ist überschaubar, solange die Entscheidung nicht existenzbedrohend ist.

Was ist jedoch die Kehrseite von dauerhaftem Misstrauen? Man minimiert zwar mögliche Enttäuschungen, riskiert aber, die besten und vertrauenswürdigsten Menschen zu demotivieren oder sogar zu verlieren. Genau hier liegt der Ursprung meines Gedankens: Vertrauen zu schenken bietet ein größeres Aufwärtspotenzial als das Abwärtspotenzial des Misstrauens.

Umgang mit Enttäuschungen

Was mache ich, wenn ich merke, dass jemand mein Vertrauen ausnutzt? Für mich gibt es zwei Arten von Enttäuschungen:

Inkompetenz: Die Person ist vertrauenswürdig, kann aber die Erwartungen nicht erfüllen. In diesem Fall kann man daran arbeiten, gemeinsam Lösungen finden und vielleicht sogar wachsen.

Charakterschwäche: Hier handelt es sich um gezielte Ausnutzung, Lügen, Unehrlichkeiten oder Gier. Solches Verhalten ist für mich irreparabel und bedeutet, dass das Vertrauen unwiderruflich gebrochen ist.

Mein Glaube an Vertrauen

Nun kann sich der Leser ein Bild machen, warum es die Hauptaufgabe von EIP es ist, in erster Linie nicht vertrauenswürdige Menschen auszufiltern. Meine Überzeugung ist es, dass Vertrauen eine der stärksten Triebfedern für Erfolg und Zusammenarbeit ist. Und ich hoffe, dass sich uns auch in Zukunft Menschen anschließen, die diese Überzeugung teilen, um gemeinsam einen erfolgreichen Weg fortzusetzen. Denn am Ende ist Vertrauen nicht nur eine Wette – es ist die Basis für nachhaltigen Erfolg.

Thomas Esletzbichler